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Geopolitische Leitlinien der USA (Teil 1)

Ab und an werden in den etablierten Medien noch aufschlussreiche Artikel veröffentlicht, in welchen die sonst üblichen und gängigen Sichtweisen auf Außen- und Sicherheitspolitik aber auch Wirtschaftspolitik einer sachlich kritischen Betrachtung unterzogen werden.

Besonders die FAZ ist diesbezüglich hervorzuheben und dies mag dem Einfluss des kürzlich verstorbenen Mitherausgebers Franz Schirrmachers zuzuschreiben sein. Solch vereinzelt erfrischend kritische Beiträge werden allerdings zumeist im Feuilleton „versteckt“ und nicht im Politikressort untergebracht.

Im Juli 2012 publizierte die FAZ einen Gastbeitrag von Hans-Christof Kraus, in welchem er die gängige Berichterstattung zum Konflikt in Syrien als von Unkenntnis geprägt thematisierte und statt dessen geopolitische Leitlinien als Ursache darlegte. Hans-Christof Kraus ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Passau.

Dieser ausserordentlich empfehlenswerte Beitrag ist aus Anlass des Syrienkonfliktes verfasst worden, dient allerdings zum grundsätzlichen Verständnis zu den verschiedenen Auseinandersetzungen im Nahen und Mittleren Osten und auch zum Konflikt um die Ukraine.

2012-07-24 faz-Greenshot - Kopie

(Quelle: FAZ.net, 24.07.2012)

 

Auszug:

Die Konfliktlinien verlaufen dort, wo sie von fast allen deutschen Beobachtern nicht einmal mehr wahrgenommen werden, und zwar vor allem deshalb, weil man in unserem Land verlernt hat, in weltpolitischen und geostrategischen Kategorien zu denken.

Ob die Syrer, in weltpolitischer Sicht gesehen, derzeit oder künftig von einem Diktator aus dem Hause Assad, von einer demokratischen oder sich als demokratisch inszenierenden Regierung oder auch von einem radikal muslimischen Regime regiert werden, ist aus der Perspektive geostrategischer Erwägungen zuerst einmal gleichgültig.

(Quelle: FAZ.net, 24.07.2012)

 

Kraus stellt sodann die Bedeutung der geopolitischen Lehre Sir Halford Mackinders, der sogenannten „Heartland-Theorie“ heraus, die der Brite vor dem ersten Weltkrieg ersonnen hatte.

In seiner neuen Analyse der Landoberfläche des Globus ordnete er die Seemächte dem „äußeren insularen Bereich“ zu, während er Europa, Asien und Afrika als gigantischen Großkontinent auffasste, den er die „Weltinsel“ nannte. Kern dieser Weltinsel war das „Herzland“ („pivot area“)


(Bild: wikipedia_heartland)

im Umfeld des „Herzlandes“ seien sieben Achtel der Weltbevölkerung angesiedelt, auch befinde sich in diesem Gebiet der bei weitem größte Anteil der auf der Erde verfügbaren Rohstoffe. Künftige Herrscher der Welt könnten daher nicht mehr die angelsächsischen Seemächte sein, …

 

Zu den angelsächsischen Kriegszielen im zweiten Weltkrieg bemerkt Kraus folgendes:

Der Albtraum einer von Deutschland und Japan gemeinsam oder schlimmstenfalls sogar von Deutschland allein kontrollierten „pivot area“ im Herzen Eurasiens musste mit allen Mitteln verhindert werden. Hierin bestand das erste und wichtigste Kriegsziel Roosevelts und Churchills, dem alles andere untergeordnet wurde.

 

Anschließend beschreibt Kraus die in den 1940er Jahren erfolgte Weiterentwicklung der Heartland-Theorie durch den US-Amerikaner Nicholas Spykman zur „Randland, bzw. Rimland-Theorie“.

Von entscheidender Bedeutung sei es nicht die Kontrolle über den Kern des eurasischen Herzlandes zu erlangen, sondern über dessen Randgebiet, welches sich von Skandinavien über Mittelosteuropa, die Türkei, die arabischen und vorderasiatischen Länder und Indien bis hin nach Indochina, Korea, Ost- und Nordchina erstreckt.

wem es gelinge, dieses Randland mit seinen ungeheuren Menschenmassen und seinen unerschöpflichen Rohstoffen unter die eigene Kontrolle zu bringen, sei der Herr der Erde oder könne zumindest den anderen Mächten, gerade auch den traditionellen Seemächten, seinen Willen aufzwingen.

 

Hier gilt es folgenden wichtigen Aspekt festzuhalten. Die globalen geopolitischen Leitlinien, welche die Handlungsweisen des Britischen Imperiums – zumindest in seiner Spätphase – bestimmt haben, wurden spätestens nach dem gewonnenen zweiten Weltkrieg von den USA übernommen, weiterentwickelt und fortgeführt.

Nach 1815, dem Jahr des Wiener Kongresses, haben die Briten penibel darauf geachtet, dass auf dem europäischen Kontinent nicht zu viel Einigkeit zwischen den vier kontinentalen Großmächten herrschte. (s. Interview Willy Wimmer auf KenFM vom 22.03.2014: hier hinterlegt).

Um 1900, als England und Frankreich die „Entente Cordiale“ eingingen, war es das vordringliche Ziel das industriell und wissenschaftlich dynamische Deutschland vom rohstoffreichen Russland zu entfernen.

Eine Kooperation dieser beiden europäischen Großmächte – eine davon mitteleuropäisch, die andere osteuropäisch und asiatisch, hätte den – in der Heartland-Theorie für das Empire manifestierten – Leitsätzen, fundamental entgegengestanden.

Aus britisch imperialen Gesichtspunkten galt es also eine Annäherung Deutschlands und Russlands zu verhindern und nach Möglichkeit beide Länder wirtschaftlich und politisch zu schwächen. Durch den gewonnenen ersten Weltkrieg konnten die Briten zunächst ihre Ziele durchsetzen. Deutschland wurde zurechtgestutzt und spielte als Großmacht keine Rolle mehr.

Nach dem gewonnenen zweiten Weltkrieg allerdings verlor Großbritannien seinen Status als Weltreich. Dafür übernahmen die USA diese Position und machten sich daran, mitunter gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich, die geopolitischen Leitlinien umzusetzen.

Gemessen an Bedeutung, Einfluss und Denkschule folgte auf Halford Mackinder und Nicholas Spykman der polnisch stämmige US-amerikanische Politikwissenschaftler Zbigniew Brzeziński. Dieser hatte als Berater verschiedener US-Präsidenten großen Einfluss auf die Außenpolitik der USA. Auch Barack Obama hörte während seiner ersten Amtszeit auf Brzezińskis Rat.

Als Berater Jimmy Carters war es seine Idee radikal islamistische Kräfte in Afghanistan zu stärken und dadurch die säkulare Regierung Afghanistans zu stürzen. Letztlich ging es darum eine sowjetische Intervention zu provozieren, um der Sowjetunion ein „eigenes Vietnam“ zu bereiten.

Im Januar 1998 gab Brzeziński der französischen Zeitung Le Nouvel Observateur ein Interview. Der Journalist stellte ihm bei dieser Gelegenheit die Frage, ob er heute die von ihm im Jahre 1979 forcierte Afghanistanpolitik bereue.

“Regret what? That secret operation was an excellent idea. It had the effect of drawing the Russians into the Afghan trap and you want me to regret it? The day that the Soviets officially crossed the border, I wrote to President Carter. We now have the opportunity of giving to the USSR its Vietnam war. Indeed, for almost 10 years, Moscow had to carry on a war unsupportable by the government, a conflict that brought about the demoralization and finally the breakup of the Soviet empire.”

(Quelle: globalresearch.ca)

 

Diese Aussage verdeutlicht, dass für einflussreiche Personen, die die geopolitischen Grundsätze von Großmächten bestimmen, hunderte, tausende oder gar zehntausende Tote nicht ins Gewicht fallen. Wichtig für sie ist allein, dass – wie bei einem Schachspiel – Stellungsvorteile erzielt und ausgespielt werden können.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass Brzezinski sein 1997 publiziertes Buch mit dem Titel „The Grand Chessboard“ (Das große Schachspiel) versah. 1998 erschien die deutsche Version mit der vom Original abweichenden Bezeichnung: „Die einzige Weltmacht“ .

Von der Seite attac-leipzig.de habe ich folgende PDF-Version des Buches heruntergeladen:

Zbigniew Brzeziński – „Die einzige Weltmacht“; (attac-leipzig.de)

Nachfolgend einige Zitate aus diesem Buch. Die Seitenangaben, die den Zitaten zugeordnet sind, beziehen sich auf die Seiten des PDF-Dokumentes.

Zunächst zu Eurasien:

Amerikas geopolitischer Hauptgewinn ist Eurasien. Ein halbes Jahrtausend lang haben europäische und asiatische Mächte und Völker in dem Ringen um die regionale Vorherrschaft und dem Streben nach Weltmacht die Weltgeschichte bestimmt.

Nun gibt dort eine nichteurasische Macht den Ton an — und der Fortbestand der globalen Vormachtstellung Amerikas hängt unmittelbar davon ab, wie lange und wie effektiv es sich in Eurasien behaupten kann. (pdf-file, S. 54/55)

Als Ganzes genommen stellt das Machtpotential dieses Kontinents das der USA weit in den Schatten. Zum Glück für Amerika ist Eurasien zu groß, um eine politische Einheit zu bilden. Eurasien ist mithin das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft auch in Zukunft ausgetragen wird

Dieses riesige, merkwürdig geformte eurasische Schachbrett — das sich von Lissabon bis Wladiwostok erstreckt — ist der Schauplatz des global play.   (pdf-file, S. 58/59)

Zunächst besteht die Aufgabe darin sicherzustellen, daß kein Staat oder keine Gruppe von Staaten die Fähigkeit erlangt, die Vereinigten Staaten aus Eurasien zu vertreiben oder auch nur deren Schiedsrichterrolle entscheidend zu beeinträchtigen. (pdf-file, S. 301)

Hauptakteure & Dreh- und Angelpunkte:

Frankreich, Deutschland, Russland, China und Indien sind Hauptakteure, während Großbritannien, Japan, Indonesien, obzwar zugegebenermaßen ebenfalls sehr wichtige Länder, die Bedingungen dafür nicht erfüllen. Die Ukraine, Aserbaidschan, Südkorea, die Türkei und der Iran stellen geopolitische Dreh- und Angelpunkte von entscheidender Bedeutung dar, …(pdf-file, S. 68/69)

Zu Europa:

Vor allen Dingen aber ist Europa Amerikas unverzichtbarer geopolitischer Brückenkopf auf dem eurasischen Kontinent…

Tatsache ist schlicht und einfach, dass Westeuropa und zunehmend auch Mitteleuropa weitgehend ein amerikanisches Protektorat bleiben, dessen alliierte Staaten an Vasallen und Tributpflichtige von einst erinnern. (pdf-file, S. 95)

Ein wirklich geeintes Europa ohne einen gemeinsamen Sicherheitspakt mit den USA ist in praxi schwer vorstellbar. Daraus folgt, daß Staaten, die Beitrittsgespräche mit der EU aufnehmen wollen, und dazu eingeladen werden, in Zukunft automatisch unter den Schutz der NATO gestellt werden sollten. (pdf-file, S. 132)

NATO / IWF / Weltbank

Die Nordatlantische Allianz, die unter dem Kürzel NATO firmiert, bindet die produktivsten und einflussreichsten Staaten Europas an Amerika und verleiht den Vereinigten Staaten selbst in innereuropäischen Angelegenheiten eine wichtige Stimme. Die bilateralen politischen und militärischen Beziehungen binden die bedeutendste Wirtschaftsmacht Asiens an die USA, wobei Japan (zumindest vorerst) im Grunde genommen ein amerikanisches Protektorat bleibt…

Offiziell vertreten der Internationale Währungsfond (IWF) und die Weltbank globale Interessen und tragen weltweit Verantwortung. In Wirklichkeit werden sie jedoch von den USA dominiert, … (pdf-file, S. 50/51)

Die NATO bietet nicht nur den institutionellen Rahmen für die Ausübung amerikanischen Einflusses auf europäische Angelegenheiten, sondern auch die Grundlage für die politisch entscheidende Militärpräsenz der USA in Westeuropa. (pdf-file, S. 82)

Ukraine:

Die Ukraine, ein neuer und wichtiger Raum auf dem eurasischen Schachbrett, ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr

Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Boden-schätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangte Russland automatisch die Mittel, ein mächtiges Europa und Asien umspannendes Reich zu werden. (pdf-file, S. 77)

Russland

Rußland war einfach zu rückständig und durch den Kommunismus zu heruntergewirtschaftet, um ein brauchbarer demokratischer Partner der Vereinigten Staaten zu sein. (pdf-file, S. 160/161)

Keine andere Option kann Rußland die Vorteile verheißen, die ein modernes, reiches, demokratisches, an die USA gekoppeltes Europa zu bieten vermag. (pdf-file, S. 183)

Akzeptiert Rußland diese Bindungen, dann legt es sich damit in seiner Entscheidung fest, selbst Teil von Europa zu werden. Rußlands Weigerung wäre gleichbedeutend mit dem Eingeständnis, daß es Europa zugunsten einer eurasischen Identität und Existenz den Rücken kehrt. (pdf-file, S. 188)

Einem lockerer konföderierten Rußland — bestehend aus einem europäischen Rußland, einer sibirischen Republik und einer fernöstlichen Republik — fiele es auch leichter, engere Wirtschaftsbeziehungen mit Europa, den neuen Staaten Zentralasiens und dem Osten zu pflegen, die wiederum Rußlands eigene Entwicklung beschleunigten. (pdf-file, S. 306)

Bezüglich einer Kooperation Russlands mit China:

Das gefährlichste Szenario wäre möglicherweise eine große Koalition zwischen China, Russland und vielleicht dem Iran, …

Um diese Eventualität, wie fern sie auch sein mag, abzuwenden, müssen die Vereinigten Staaten gleichzeitig an der westlichen, östlichen und südlichen Peripherie Eurasiens geostrategisches Geschick beweisen. (pdf-file, S. 90)

Die drei großen Imperative imperialer Geostrategie:

Absprachen zwischen den Vasallen zu verhindern und ihre Abhängigkeit in Fragen der Sicherheit zu bewahren, die tributpflichtigen Staaten fügsam zu halten und zu schützen und dafür zu sorgen, daß die »Barbaren«völker sich nicht zusammenschließen. (pdf-file, S. 67)

 

Seit Erscheinen des Buches sind 17 Jahre vergangen. Die USA befanden sich Mitte der Neunziger Jahre im Hochgefühl des gewonnenen kalten Krieges und im selbstsicheren Bewusstsein gefangen, die alleinige, alles entscheidende globale Supermacht zu sein. Seither ist viel geschehen.

Chinas Volkswirtschaft ist in den vergangenen zwei Dekaden in rasantem Tempo gewachsen und hat auf diesem Felde zu den USA aufgeschlossen. Russland wiederum befand sich am Ende der Ära Jelzin, als Brzezińskis Buch erschien, am Talboden seines Niedergangs. Mit Beginn der ersten Amtszeit Putins wurde Russland wieder auf die Beine gebracht und dies in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und auch militärischer Hinsicht. Russland ist somit wieder ein entscheidender geopolitischer Akteur auf dem Eurasischen Kontinent geworden.

Die Anschläge des 11. September und der dadurch erstmals ausgelöste NATO-Bündnisfall boten den Vereinigten Staaten die Gelegenheit militärisch in Afghanistan und im Irak einzugreifen. Die rasch errungenen militärischen Siege konnten allerdings nicht in dauerhafte geopolitische Vorteile umgemünzt werden. Durch das hinterlassene Chaos in dieser Region ist es allerdings auch für geopolitische Rivalen schwierig Fuß zu fassen. Insofern kann die Schaffung von chaotisch anarchischen Zuständen durchaus als amerikanisches Sekondärziel aufgefasst werden:

Gelingt es nicht, in einem als strategisch wichtig eingeordnetem Land, eine missliebige Regierung/Diktatur durch eine genehmere Regierung/Diktatur zu ersetzen, ist durch eine Zerschlagung dieses Landes zumindest gewährleistet, dass es nicht ganzheitlich geopolitischen Rivalen in die Hände fällt. Zudem können die USA mithilfe ihrer Geheimdienste, ihren Waffenlieferungen und den unerschöpflichen Früchten ihrer Geldpresse die einzelnen politischen Kräfte, Ethnien und Konfessionen untereinander – nach dem alten Prinzip „teile und herrsche“ – ausspielen.

Unter geopolitisch strategischen Gesichtspunkten spielen für die Staatenlenker humanistische Motive keine Rolle, sie dienen lediglich als Vehikel um der eigenen Bevölkerung Waffengänge schmackhaft zu machen.

Eine von Brzeziński geförderte Studentin war Madeleine Albright, Außenministerin der USA von 1997 bis 2001.

Am 12. Mai 1996 wurde sie in der TV-Sendung „60 Minutes“ interviewt. Die Moderatorin Lesley Stahl stellte darin Madeleine Albright die Frage ob angesichts der 500.000 toten Kinder, die aufgrund des Irak-Embargos zu verzeichnen sind, diese Strategie den Preis wert sei:

Lesley Stahl on U.S. sanctions against Iraq: We have heard that a half million children have died. I mean, that’s more children than died in Hiroshima. And, you know, is the price worth it?

Secretary of State Madeleine Albright: I think this is a very hard choice, but the price–we think the price is worth it.

(Quelle: fair.org, 01.11.2001)

 

Für Albright war es also diesen Preis wert.

Als weiterführende Rezensionen auf „The Grand Chessboard“ und der daraus resultierenden US-Außenpolitik, möchte ich auf zwei Artikel verweisen.

Zunächst ein Gastkommentar auf zeit.de von Chris Luenen, Leiter des geopolitischen Programms am Global Policy Institute in London:

2014-06-06 zeit.de

(Quelle: ZEIT.de, 06.06.2014)

 

Auf Seite 2 von 2 ist folgende Passage zu finden:

2014-06-06 zeit.de, Seite 2/2

(Quelle: ZEIT.de, 06.06.2014)

 

Zitat:

weder die US-Politik gegenüber der Ukraine und Russland noch Amerikas Grand Strategy als solche sind im Interesse Europas, des Weltfriedens, oder konform mit den Realitäten einer sich schnell verändernden Welt.

(Quelle: ZEIT.de, 06.06.2014)

 

Auf hintergrund.de erschien im August 2008 ein umfangreicher Aufsatz zu diesem Themengebiet. Die darin dargelegten Beobachtungen erachte ich als scharfsinnig brillant und die daraus abgeleiteten Prognosen als beängstigend stimmig.

„Die Welt als Schachbrett – Der neue Kalte Krieg des Obama-Beraters Zbigniew Brzezinski“

  • (1) Russland ist die zentrale Figur auf dem eurasischen Schachbrett. Aus dieser Erkenntnis heraus wurde seitens der USA eine präventive Schwächung Russlands ins Auge gefasst:
2008-08-26 hintergrund.de

(Quelle: hintergrund.de, 26.08.2014)

 

  • (2) Ein zweites weltwirtschaftliches Bündnis, angeführt durch China und Russland würde die Vormachtstellung der USA in Eurasien bedrohen:
2008-08-26 hintergrund.de 2

(Quelle: hintergrund.de, 26.08.2014)

 

  • (3) Ein neuer kalter Krieg wäre verbunden mit einer Dämonisierung des Gegners. Zudem ist durch die militärisch-technologische Asymmetrie die Gefahr ungleich grösser, dass sich dieser neue Kalte Krieg zu einem heißen, nuklearen Krieg entwickelt:
2014-09-09 hintergrund.de-Greenshot 3 - Kopie

(Quelle: hintergrund.de, 26.08.2014)

 

  • (4) Zukünftige geopolitische Konflikte mit Russland werden möglicherweise bereits geplant. Seit 2007 ist in den etablierten Medien eine zunehmende Verunglimpfung Russlands festzustellen:
2014-09-09 hintergrund.de-Greenshot 4 - Kopie

(Quelle: hintergrund.de, 26.08.2014)

 

  • (5) Das Russlandbild der deutschen Öffentlichkeit befindet sich auf einem Tiefpunkt, ähnlich wie zu Hochzeiten des (alten) Kalten Krieges. Die deutsche Presse berichtete durch die Bank negativ in den Monaten vor den russischen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2007:
2014-09-09 hintergrund.de-Greenshot 5 - Kopie

(Quelle: hintergrund.de, 26.08.2014)

 

  • (6) Positive Nachrichten über Russland werden seitens der etablierten deutschen Presse systematisch ignoriert. Gorbatschow sprach diesbezüglich in einem offenen Brief von einer Pressekampagne gegen sein Land:
2014-09-09 hintergrund.de-Greenshot 6 - Kopie

(Quelle: hintergrund.de, 26.08.2014)

 

(7) „Europa hat die Kraft und die Möglichkeit, die US-amerikanischen Welteroberungspläne zu begraben. Und Europa sollte dies im Interesse der Zivilisation auch tun.“

hintergrund.de, 26.08.2008

(Quelle: hintergrund.de, 26.08.2014)

 


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